Ramelow am Linken-Stand

[Rhein-Neckar-Zeitung vom 20. Mai 2014]

Thüringer Spitzenkandidat suchte das Gespräch mit Passanten.

Weinheim. (web) Einige Passanten mussten schon zweimal hinschauen: War das wirklich der Linken-Politiker aus dem Fernsehen? Oderdoch nur ein Aktiver, der Bodo Ramelow irgendwie ähnlich sieht? Klare Antwort: Es war tatsächlich der bundesweit aktive Linkenpolitiker und Fraktionschef im Thüringer Landtag. Neben Mannheim und Heidelberg besuchte er vergangene Woche auch Weinheim – und ging mit Kommunalwahl-Spitzenkandidat Carsten Labudda auf die Straße. Klar, dass es für Ramelow der populärste Wahlkampf-Standort sein musste: Der Platz vor der Reiterinnen-Statue in der Fußgängerzone.

„Die Leute, die mich ansprechen, haben keine anderen Probleme als die Thüringer“, so Ramelow zur RNZ. Niedrige Hartz-IV-Sätze und Löhne, die kaum zum Leben reichen: Das treibe landauf, landab (zu) viele Menschen um. „Die Quantität dieses Problems ist hier natürlich geringer als anderswo“, gab Ramelow beim Anblick der frisch renovierten Fußgängerzone zu. „Hier in der Gegend sieht man viel Wohlstand.“ Umso trauriger finde er es, wenn Teile der Bevölkerung trotzdem nicht über die Runden kommen.

Ramelow kennt sich aus an der Bergstraße und im Vorderen Odenwald: Sowohl in Hirschberg als auch in Birkenau hat er Verwandte. Die Tour nach Süddeutschland sei durchaus erholsam, meinte er. Daheim in Thüringen geht die Arbeit für den Linken-Politiker jetzt erst richtig los. Dort stehen am 14. September Landtagswahlen an, Ramelow ist der Spitzenmann seiner Partei. Nach der März-Umfrage von Infratest dimap liegt die Linke dort mit 28 Prozent Wählerzustimmung an zweiter Stelle, nur die CDU weiß mit einem Anteil von 38 Prozent mehr Thüringer hinter sich.

Läuft es jetzt auf eine rot-rote Koalition mit der SPD (17 Prozent) hinaus? „Ich bin sehr, sehr zuversichtlich, dass wir das hinbekommen“, sagt Ramelow. Nach zwei Stunden Arbeit an der Weinheimer Basis wartet ein weiterer Stand in Hemsbach. Bleibt noch die Frage, wie ein Bodo Ramelow in Sachen Breitwiesen-Erschließung gestimmt hätte. Er sieht die Sache so, wie sein Weinheimer Parteigenosse: Arrondierung vorhandener Gewerbegebiete: Ja. „Flächenfraß“: Nein. Die Diskussion gibt’s auch in Thüringen.

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