Ein stark motorisierter Fingerzeig
[Rhein-Neckar-Zeitung vom 28. Januar 2013]
Bauern fuhren mit Schleppern, Anhängern und Maschinen an der Langmaaswegbrücke vor.
Weinheim. (keke) Vergangenen Sonntagmittag, kurz nach 13 Uhr: Spaziergänger und Autofahrer, die die Langmaaswegbrücke in der Nordstadt in Richtung Naherholungsgebiet überqueren wollen, reiben sich verdutzt und zum Teil verärgert die Augen. Knapp eine Handvoll schwerer Traktoren mit Anhängern und landwirtschaftlichen Maschinen sind aufgefahren, parken links und rechts der Straße und an den Brückenköpfen, erschweren den Durchgang und die Durchfahrt.
Nein, es handelt sich um keine Demo der Bauern. Aber um einen Fingerzeig darauf, was Bürger und Landwirte spätestens ab dem Herbst erwartet, wenn die aus dem Jahr 1927 stammende, marode gewordene zweispurige Brücke über die Bahnstrecke Mannheim-Darmstadt abgerissen sein und lediglich durch einen 453 000 Euro teuren schmalen Fußgänger- und Radfahrersteg ersetzt wird.
So hat es der Gemeinderat am 15. Januar beschlossen – bei elf Gegenstimmen. Carsten Labudda, Einzelstadtrat der Partei „Die Linke“, will das nicht einfach so hinnehmen, denn er sieht eine Vielzahl von Problemen. Daher hat er zu dem sonntäglichen Vor-Ort-Treff eingeladen, zu dem etwa zwei Dutzend Menschen, darunter die Stadt- und Ortschaftsräte Christina Eitenmüller (CDU), Elisabeth Kramer (GAL) und Andrea Reister (FDP) gekommen sind.
Der landwirtschaftliche Verkehr ins angrenzende Tiefgewann müsse große Umwege in Kauf nehmen, „was die Arbeit der Bauern und den Verkehr entlang der B 3 behindert“, so Labudda.
Stadtrat Labudda hatte zum Vor-Ort-Termin geladen
Darüber hinaus würden Besucher der nahe gelegenen Mevlana-Moschee „trotz gegenteiliger Beteuerungen von Seiten der Verwaltung“ den Nordparkplatz des Industrieparks Freudenberg de facto nicht mehr nutzen können. „Was vor allem beim Freitagsgebet den Parkdruck in der Nordstadt drastisch erhöht.“
Und: „Die durch den Bau der Kreisverbindungsstraße mögliche Einrichtung einer Umleitung im Falle eines Staus am Ausgang des Saukopftunnels wird ebenfalls unmöglich gemacht.“ Labudda will einen „vollwertigen Ersatz“ für das Bauwerk. Aber trotz der starken Frequentierung – „alle fünf Minuten ein Hänger voll“, vor allem in der Maishäckselsaison – sagt Bauernverbandsvorsitzender Fritz Pfrang: „Wir Landwirte brauchen gar keinen 1,3 Millionen teuren zweispurigen Brückenneubau.“ Eine maximal viereinhalb Meter breite Brücke genüge.
„Bei Gegenverkehr muss halt einer warten“. Das Problem: Auch eine nur einspurige Brücke käme rund eine Million Euro teuer. Doch der Ratsbeschluss gilt. Mit den Abrissarbeiten soll in den nächsten Wochen begonnen werden. Labudda fordert jedoch einen Aufschub bis nach den Kommunalwahlen am 25. Mai – und setzt für die Zeit danach auf eine andere Zusammensetzung des Gemeinderates und einen neuen Beschluss.
Über die Verwaltung „mehr als nur verärgert“ zeigt sich auch Bauer Peter Mäule, seit Jahrzehnten „im Ehrenamt tätig für Tier und Mensch“. Anfang Mai habe er der Stadt einen Antrag auf Erhalt der Brücke zukommen lassen. Mit dem Hinweis, dass die Landwirte von der Brücke zum Erreichen von Feld und Ackerland „im erklecklichen Umfang“ Gebrauch machen. „Eine Antwort habe ich bis heute nicht erhalten.“
Bauern fuhren mit Schleppern, Anhängern und Maschinen an der Langmaaswegbrücke vor.
Weinheim. (keke) Vergangenen Sonntagmittag, kurz nach 13 Uhr: Spaziergänger und Autofahrer, die die Langmaaswegbrücke in der Nordstadt in Richtung Naherholungsgebiet überqueren wollen, reiben sich verdutzt und zum Teil verärgert die Augen. Knapp eine Handvoll schwerer Traktoren mit Anhängern und landwirtschaftlichen Maschinen sind aufgefahren, parken links und rechts der Straße und an den Brückenköpfen, erschweren den Durchgang und die Durchfahrt.
Nein, es handelt sich um keine Demo der Bauern. Aber um einen Fingerzeig darauf, was Bürger und Landwirte spätestens ab dem Herbst erwartet, wenn die aus dem Jahr 1927 stammende, marode gewordene zweispurige Brücke über die Bahnstrecke Mannheim-Darmstadt abgerissen sein und lediglich durch einen 453 000 Euro teuren schmalen Fußgänger- und Radfahrersteg ersetzt wird.
So hat es der Gemeinderat am 15. Januar beschlossen – bei elf Gegenstimmen. Carsten Labudda, Einzelstadtrat der Partei „Die Linke“, will das nicht einfach so hinnehmen, denn er sieht eine Vielzahl von Problemen. Daher hat er zu dem sonntäglichen Vor-Ort-Treff eingeladen, zu dem etwa zwei Dutzend Menschen, darunter die Stadt- und Ortschaftsräte Christina Eitenmüller (CDU), Elisabeth Kramer (GAL) und Andrea Reister (FDP) gekommen sind.
Der landwirtschaftliche Verkehr ins angrenzende Tiefgewann müsse große Umwege in Kauf nehmen, „was die Arbeit der Bauern und den Verkehr entlang der B 3 behindert“, so Labudda.
Stadtrat Labudda hatte zum Vor-Ort-Termin geladen
Darüber hinaus würden Besucher der nahe gelegenen Mevlana-Moschee „trotz gegenteiliger Beteuerungen von Seiten der Verwaltung“ den Nordparkplatz des Industrieparks Freudenberg de facto nicht mehr nutzen können. „Was vor allem beim Freitagsgebet den Parkdruck in der Nordstadt drastisch erhöht.“
Und: „Die durch den Bau der Kreisverbindungsstraße mögliche Einrichtung einer Umleitung im Falle eines Staus am Ausgang des Saukopftunnels wird ebenfalls unmöglich gemacht.“ Labudda will einen „vollwertigen Ersatz“ für das Bauwerk. Aber trotz der starken Frequentierung – „alle fünf Minuten ein Hänger voll“, vor allem in der Maishäckselsaison – sagt Bauernverbandsvorsitzender Fritz Pfrang: „Wir Landwirte brauchen gar keinen 1,3 Millionen teuren zweispurigen Brückenneubau.“ Eine maximal viereinhalb Meter breite Brücke genüge.
„Bei Gegenverkehr muss halt einer warten“. Das Problem: Auch eine nur einspurige Brücke käme rund eine Million Euro teuer. Doch der Ratsbeschluss gilt. Mit den Abrissarbeiten soll in den nächsten Wochen begonnen werden. Labudda fordert jedoch einen Aufschub bis nach den Kommunalwahlen am 25. Mai – und setzt für die Zeit danach auf eine andere Zusammensetzung des Gemeinderates und einen neuen Beschluss.
Über die Verwaltung „mehr als nur verärgert“ zeigt sich auch Bauer Peter Mäule, seit Jahrzehnten „im Ehrenamt tätig für Tier und Mensch“. Anfang Mai habe er der Stadt einen Antrag auf Erhalt der Brücke zukommen lassen. Mit dem Hinweis, dass die Landwirte von der Brücke zum Erreichen von Feld und Ackerland „im erklecklichen Umfang“ Gebrauch machen. „Eine Antwort habe ich bis heute nicht erhalten.“
labudda - 28. Jan, 17:02
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