Der frühere SPD-Chef will in die Landespolitik
Landtagswahl: Matthias Hördt tritt für die Linke an.
[Weinheimer Nachrichten vom 26. Juli 2010]
Weinheim. Bereits im Vorfeld wurde spekuliert. Jetzt ist es amtlich: Der ehemalige Vorsitzende der Weinheimer SPD, Matthias Hördt, tritt für die Linke zur Landtagswahl an. Bei der Nominierungsversammlung setzte er sich mit 67 Prozent klar gegen seine Mitbewerber Detlef Gräser und Peter Weinkötz aus Schriesheim durch.
Der 46-jährige Fachinformatiker will drei Schwerpunktthemen in den Vordergrund stellen. Zum Einen gehe es Hördt darum, dass das Bildungssystem flexibler im Sinne der Schüler gestaltet wird. Insbesondere die frühe Auslese, die oft nach dem Geldbeutel der Eltern erfolge, und die mangelhafte Durchlässigkeit in den folgenden Klassenstufen führe zu einer Zementierung sozialer Ungleichheit.
"Mit dem Übergang in die fünfte Klasse wird der Lebensweg der meisten Kinder vorgeprägt", kritisierte Hördt. Notwendig seien ein längeres gemeinsames Lernen und kleinere Klassen. Gerade die skandinavischen Länder zeigten auf eindrucksvolle Weise, wie man es besser machen kann.
Matthias Hördts zweites zentrales Thema ist die Stärkung der Bürgerrechte: "Die Menschen können sehr gut selbst entscheiden, was für sie gut ist. Man muss sie nur lassen." Die Regelungen für Bürgerentscheide seien in Baden-Württemberg viel zu restriktiv. Die Bundesländer Berlin und Bayern zeigten, wie man es mit einfachen Mitteln besser machen könnte.
Der dritte Schwerpunkt ist für Hördt der Umgang mit Flüchtlingen aus Krisengebieten. Aufgrund der so genannten "Residenzpflicht" dürfen Flüchtlinge den Kreis, in dem sie gemeldet sind, nur mit einer Sondergenehmigung verlassen. "Diese Menschen dürfen noch nicht einmal ohne amtliche Genehmigung nach Mannheim fahren, wenn ihr Kind dort im Krankenhaus ist", erboste sich Hördt. Nachdem die Linke diese Regelung in Brandenburg abgeschafft und selbiges in Nordrhein-Westfalen in die Wege geleitet hat, will er nun auch in Baden-Württemberg Freizügigkeit für diese Personengruppe herstellen.
Bei der Wahl des Zweitbewerbers konnte sich Detlef Gräser knapp mit 53 zu 47 Prozent gegen Peter Weinkötz durchsetzen. Der 50-jährige Diplom-Psychologe wurde durch die Proteste gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl politisiert. Sein Schwerpunkt liegt dementsprechend im Bereich der Umweltpolitik: "Ich will den Ausstieg aus der Atomenergie noch erleben, und zwar bald."
Dr. Edgar Wunder vom Landesvorstand und Carsten Labudda vom Kreisvorstand der Linken gratulierten den Nominierten und kündigten beide einen intensiven Wahlkampf an.
[Weinheimer Nachrichten vom 26. Juli 2010]
Weinheim. Bereits im Vorfeld wurde spekuliert. Jetzt ist es amtlich: Der ehemalige Vorsitzende der Weinheimer SPD, Matthias Hördt, tritt für die Linke zur Landtagswahl an. Bei der Nominierungsversammlung setzte er sich mit 67 Prozent klar gegen seine Mitbewerber Detlef Gräser und Peter Weinkötz aus Schriesheim durch.
Der 46-jährige Fachinformatiker will drei Schwerpunktthemen in den Vordergrund stellen. Zum Einen gehe es Hördt darum, dass das Bildungssystem flexibler im Sinne der Schüler gestaltet wird. Insbesondere die frühe Auslese, die oft nach dem Geldbeutel der Eltern erfolge, und die mangelhafte Durchlässigkeit in den folgenden Klassenstufen führe zu einer Zementierung sozialer Ungleichheit.
"Mit dem Übergang in die fünfte Klasse wird der Lebensweg der meisten Kinder vorgeprägt", kritisierte Hördt. Notwendig seien ein längeres gemeinsames Lernen und kleinere Klassen. Gerade die skandinavischen Länder zeigten auf eindrucksvolle Weise, wie man es besser machen kann.
Matthias Hördts zweites zentrales Thema ist die Stärkung der Bürgerrechte: "Die Menschen können sehr gut selbst entscheiden, was für sie gut ist. Man muss sie nur lassen." Die Regelungen für Bürgerentscheide seien in Baden-Württemberg viel zu restriktiv. Die Bundesländer Berlin und Bayern zeigten, wie man es mit einfachen Mitteln besser machen könnte.
Der dritte Schwerpunkt ist für Hördt der Umgang mit Flüchtlingen aus Krisengebieten. Aufgrund der so genannten "Residenzpflicht" dürfen Flüchtlinge den Kreis, in dem sie gemeldet sind, nur mit einer Sondergenehmigung verlassen. "Diese Menschen dürfen noch nicht einmal ohne amtliche Genehmigung nach Mannheim fahren, wenn ihr Kind dort im Krankenhaus ist", erboste sich Hördt. Nachdem die Linke diese Regelung in Brandenburg abgeschafft und selbiges in Nordrhein-Westfalen in die Wege geleitet hat, will er nun auch in Baden-Württemberg Freizügigkeit für diese Personengruppe herstellen.
Bei der Wahl des Zweitbewerbers konnte sich Detlef Gräser knapp mit 53 zu 47 Prozent gegen Peter Weinkötz durchsetzen. Der 50-jährige Diplom-Psychologe wurde durch die Proteste gegen das geplante Atomkraftwerk in Wyhl politisiert. Sein Schwerpunkt liegt dementsprechend im Bereich der Umweltpolitik: "Ich will den Ausstieg aus der Atomenergie noch erleben, und zwar bald."
Dr. Edgar Wunder vom Landesvorstand und Carsten Labudda vom Kreisvorstand der Linken gratulierten den Nominierten und kündigten beide einen intensiven Wahlkampf an.
labudda - 26. Jul, 13:45
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