Die Linke besucht Moschee-Verein
[Weinheim Aktuell vom 09. Juli 2010]
Mehr Platz für die Anwohner.
Weinheim. Am Mittwoch besuchte erstmalig eine Delegation der Linken die Moschee in der Weinheimer Nordstadt. Der Vorsitzende und Stadtrat Carsten Labudda, sein Stellvertreter Jürgen Gulden und der Integrationsbeauftragte der Linken Cemal Demirci wollten die Moschee und ihre Verantwortlichen kennen lernen und einige Themen ansprechen, die ihnen aus der Nachbarschaft mitgegeben wurden. Seitens des Moscheevereins empfingen der Vorsitzende Mehmet Mert, sein Stellvertreter Ishak Ünal und der Dialogbeauftragte Mustafa Özkan die Linken in ihren Räumlichkeiten. Bei einer Führung durch die Moschee erläuterten sie den Linken ihre Religion und die Geschichte der Islamischen Gemeinde in Weinheim.
Parkplatz-Sorgen der Anwohner
In einem rund zweistündigen Gespräch machte Stadtrat Carsten Labudda darauf aufmerksam, dass seitens der Anwohner in der Nordstadt großer Unmut darüber herrsche, dass vor allem freitags die Straßen rund um die Moschee zugeparkt seien. Eltern, die ihre Kinder vom Kindergarten Nordstern abholen wollen, fänden kaum einen Parkplatz. Der nördliche Teil der Alten Landstraße und sogar die Einfahrt zur Anwohner-Tiefgarage in der Moselstraße seien bereits zugestellt worden. Hier sei dringend Abhilfe nötig.
Mehmet Mert erklärte, dass auch seitens der Islamischen Gemeinde das Problem bekannt sei. Bislang sei es aber schwer gefallen, das Problem in den Griff zu bekommen. So habe man zwar eine Zusage seitens des Freudenberg-Konzerns, dass der Parkplatz bei Tor 4 auf der anderen Seite der Langmaas-Brücke von den Moschee-Besuchern benutzt werden dürfe, doch werde das Angebot noch von zu wenigen Besuchern der Moschee genutzt.
Labudda bot an, sich bei der Stadt Weinheim und dem Freudenberg-Konzern dafür einzusetzen, dass die Duldung auf dem Tor-4-Parkplatz zu einer offiziellen Einrichtung werde. Dazu gehöre auch, dass ein Wegweiser zu dem Parkplatz gut sichtbar aufgestellt werden soll, der die Besucher der Moschee auf diese Möglichkeit hinweise. Gleichzeitig solle der Islamische Verein sowohl mit Hinweisschildern in der Moschee als auch in persönlichen Gesprächen seine Mitglieder auffordern, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen, damit das nachbarschaftliche Verhältnis in dieser Frage nachhaltig verbessert werde. Mert dankte dem Linken für das Angebot und äußerte seine Hoffnung, dass diese Maßnahmen zu einer Entspannung der Parkplatz-Sorgen der Anwohner führen werde.
Hilfe in Deutsch
Im zweiten Teil des Gesprächs kamen die Linken auf die Internet-Seiten des Islamischen Vereins zu sprechen. Gegenwärtig sei dieses Informationsangebot ausschließlich in türkischer Sprache verfasst. Nach Auffassung der Linken sollte künftig darauf geachtet werden, dass die Homepage durchgehend zweisprachig sei, um dieses Angebot auch der deutschsprachigen Bevölkerung zugänglich zu machen. Stadtrat Labudda bot hierbei seine persönliche Unterstützung an.
Der Dialogbeauftragte des Moschee-Vereins Mustafa Özkan freute sich sehr über das Angebot. Gegenwärtig arbeite der Verein bereits an einer komplett überarbeiteten Internet-Präsenz, die alle Informationen sowohl auf türkisch als auch auf deutsch enthalten soll. Er demonstrierte den Linken bereits erste Entwürfe. Noch in diesem Sommer solle das neue Internet-Angebot der Weinheimer Moschee online gehen. Die Unterstützung des Linken-Stadtrates Labudda nehme man hierbei gern in Anspruch, um die durchgehende Zweisprachigkeit auf hohem Niveau vollständig umsetzen zu können.
Minarett-Schlüssel für die Feuerwehr
Das dritte Thema des Treffens betraf die umstrittene Treppe im Minarett der Moschee. Nach Auskunft des Ersten Bürgermeisters Dr. Torsten Fetzner und des Baurechtsamtsleiters Hans-Joachim Stoner werde die Treppe auf dem Wege eines Nachtragsantrages genehmigt, weil das Baurecht hier keine andere Möglichkeit lasse. Nach Ansicht Labuddas sei eine „Revisionsöffnung“, also eine abschließbare Klappe am Fuße des Minaretts, sinnvoll, um Inspektionen und eventuelle Wartungsarbeiten durchführen zu können. Allerdings sehe er auch das gestörte Vertrauen seitens der Kritiker.
Um zu einem verbesserten Verhältnis auch mit den Minarett-Kritikern zu kommen, schlug er dem Moschee-Verein vor, dass der Schlüssel zur Revisionsöffnung bei einer neutralen Instanz verwahrt werden könne. Die Weinheimer Feuerwehr sei hierzu wie geschaffen. Auf diese Weise sei auch für die Kritiker sicher gestellt, dass der Zugang zum Minarett ausschließlich zu Inspektions- und Wartungszwecken geöffnet werde.
Die Vertreter der Islamischen Gemeinde versicherten, dass auch ihnen an einer Besserung des Vertrauensverhältnisses zu den Mitbürgern gelegen sei. Der stellvertretende Vorsitzende Ishak Ünal erklärte, dass der Moschee-Verein vor diesem Hintergrund einem solchen Kompromissvorschlag seine Zustimmung geben könne.
Am Ende dankten beide Seiten einander für das offene und konstruktive Gespräch. Labudda versprach, dass er am Sonntag, den 11. Juli, das Sommerfest an der Moschee besuchen werde, welches um 14 Uhr beginnt. Dabei wolle er weitere Gespräche mit Beteiligten und Anwohnern führen, um den Verlauf der angesprochenen Maßnahmen zu begleiten.
Mehr Platz für die Anwohner.
Weinheim. Am Mittwoch besuchte erstmalig eine Delegation der Linken die Moschee in der Weinheimer Nordstadt. Der Vorsitzende und Stadtrat Carsten Labudda, sein Stellvertreter Jürgen Gulden und der Integrationsbeauftragte der Linken Cemal Demirci wollten die Moschee und ihre Verantwortlichen kennen lernen und einige Themen ansprechen, die ihnen aus der Nachbarschaft mitgegeben wurden. Seitens des Moscheevereins empfingen der Vorsitzende Mehmet Mert, sein Stellvertreter Ishak Ünal und der Dialogbeauftragte Mustafa Özkan die Linken in ihren Räumlichkeiten. Bei einer Führung durch die Moschee erläuterten sie den Linken ihre Religion und die Geschichte der Islamischen Gemeinde in Weinheim.
Parkplatz-Sorgen der Anwohner
In einem rund zweistündigen Gespräch machte Stadtrat Carsten Labudda darauf aufmerksam, dass seitens der Anwohner in der Nordstadt großer Unmut darüber herrsche, dass vor allem freitags die Straßen rund um die Moschee zugeparkt seien. Eltern, die ihre Kinder vom Kindergarten Nordstern abholen wollen, fänden kaum einen Parkplatz. Der nördliche Teil der Alten Landstraße und sogar die Einfahrt zur Anwohner-Tiefgarage in der Moselstraße seien bereits zugestellt worden. Hier sei dringend Abhilfe nötig.
Mehmet Mert erklärte, dass auch seitens der Islamischen Gemeinde das Problem bekannt sei. Bislang sei es aber schwer gefallen, das Problem in den Griff zu bekommen. So habe man zwar eine Zusage seitens des Freudenberg-Konzerns, dass der Parkplatz bei Tor 4 auf der anderen Seite der Langmaas-Brücke von den Moschee-Besuchern benutzt werden dürfe, doch werde das Angebot noch von zu wenigen Besuchern der Moschee genutzt.
Labudda bot an, sich bei der Stadt Weinheim und dem Freudenberg-Konzern dafür einzusetzen, dass die Duldung auf dem Tor-4-Parkplatz zu einer offiziellen Einrichtung werde. Dazu gehöre auch, dass ein Wegweiser zu dem Parkplatz gut sichtbar aufgestellt werden soll, der die Besucher der Moschee auf diese Möglichkeit hinweise. Gleichzeitig solle der Islamische Verein sowohl mit Hinweisschildern in der Moschee als auch in persönlichen Gesprächen seine Mitglieder auffordern, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen, damit das nachbarschaftliche Verhältnis in dieser Frage nachhaltig verbessert werde. Mert dankte dem Linken für das Angebot und äußerte seine Hoffnung, dass diese Maßnahmen zu einer Entspannung der Parkplatz-Sorgen der Anwohner führen werde.
Hilfe in Deutsch
Im zweiten Teil des Gesprächs kamen die Linken auf die Internet-Seiten des Islamischen Vereins zu sprechen. Gegenwärtig sei dieses Informationsangebot ausschließlich in türkischer Sprache verfasst. Nach Auffassung der Linken sollte künftig darauf geachtet werden, dass die Homepage durchgehend zweisprachig sei, um dieses Angebot auch der deutschsprachigen Bevölkerung zugänglich zu machen. Stadtrat Labudda bot hierbei seine persönliche Unterstützung an.
Der Dialogbeauftragte des Moschee-Vereins Mustafa Özkan freute sich sehr über das Angebot. Gegenwärtig arbeite der Verein bereits an einer komplett überarbeiteten Internet-Präsenz, die alle Informationen sowohl auf türkisch als auch auf deutsch enthalten soll. Er demonstrierte den Linken bereits erste Entwürfe. Noch in diesem Sommer solle das neue Internet-Angebot der Weinheimer Moschee online gehen. Die Unterstützung des Linken-Stadtrates Labudda nehme man hierbei gern in Anspruch, um die durchgehende Zweisprachigkeit auf hohem Niveau vollständig umsetzen zu können.
Minarett-Schlüssel für die Feuerwehr
Das dritte Thema des Treffens betraf die umstrittene Treppe im Minarett der Moschee. Nach Auskunft des Ersten Bürgermeisters Dr. Torsten Fetzner und des Baurechtsamtsleiters Hans-Joachim Stoner werde die Treppe auf dem Wege eines Nachtragsantrages genehmigt, weil das Baurecht hier keine andere Möglichkeit lasse. Nach Ansicht Labuddas sei eine „Revisionsöffnung“, also eine abschließbare Klappe am Fuße des Minaretts, sinnvoll, um Inspektionen und eventuelle Wartungsarbeiten durchführen zu können. Allerdings sehe er auch das gestörte Vertrauen seitens der Kritiker.
Um zu einem verbesserten Verhältnis auch mit den Minarett-Kritikern zu kommen, schlug er dem Moschee-Verein vor, dass der Schlüssel zur Revisionsöffnung bei einer neutralen Instanz verwahrt werden könne. Die Weinheimer Feuerwehr sei hierzu wie geschaffen. Auf diese Weise sei auch für die Kritiker sicher gestellt, dass der Zugang zum Minarett ausschließlich zu Inspektions- und Wartungszwecken geöffnet werde.
Die Vertreter der Islamischen Gemeinde versicherten, dass auch ihnen an einer Besserung des Vertrauensverhältnisses zu den Mitbürgern gelegen sei. Der stellvertretende Vorsitzende Ishak Ünal erklärte, dass der Moschee-Verein vor diesem Hintergrund einem solchen Kompromissvorschlag seine Zustimmung geben könne.
Am Ende dankten beide Seiten einander für das offene und konstruktive Gespräch. Labudda versprach, dass er am Sonntag, den 11. Juli, das Sommerfest an der Moschee besuchen werde, welches um 14 Uhr beginnt. Dabei wolle er weitere Gespräche mit Beteiligten und Anwohnern führen, um den Verlauf der angesprochenen Maßnahmen zu begleiten.
labudda - 9. Jul, 14:06
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