Weinheimer Hallen: Südortsteile wurden reich beschenkt
[Rhein-Neckar-Zeitung vom 13. Dezember 2013]
Gemeinderat beschloss fast elf Millionen Euro schweres Hallenprogramm – Finanzierung steht aber noch unter Vorbehalt:
Weinheim. (keke) Mittwochabend, kurz vor 21 Uhr: Nach gut zweistündiger Debatte mit zahlreichen Änderungsanträgen zur Verwaltungsvorlage und einer 15 Minuten langen Sitzungsunterbrechung war der Gabensack für die Südortsteile einstimmig geschnürt. Hohensachsen kann 2014 mit der Dachsanierung seiner Mehrzweckhalle beginnen und in den Folgejahren in zwei weiteren Bauabschnitten für insgesamt 3,3 Millionen Euro sein marodes Bauwerk auf Vordermann bringen.
In Lützelsachsen sind der 3,3 Millionen Euro teure Abriss der Gemeindehalle und ein Neubau auf gleichem Grund und Boden beschlossene Sache. Hier kam als zusätzlicher Joker die von der CDU ins Spiel gebrachte “Variante C midi” zum Zug. Sie sieht die Einbeziehung “modularer Erweiterungsmöglichkeiten” zu einem späteren Zeitpunkt vor. Zudem soll die TSG als möglicher Bauherr und Betreiber der Halle aktiv werden.
Mit Blick auf Oberflockenbach war es am schwierigsten, “die 4,3 Millionen Euro-Kuh vom Eis” zu bekommen. Hier soll – wie im Nutzerdialog gefordert – spätestens 2015 gemäß der Variante C eine neue Halle auf dem Sportplatz des Turnvereins (TVO) entstehen. Ein Päckchen holten die Stadträte auf Vorschlag der Freien Wähler aber wieder aus dem Gabensack heraus: Ihren Wunsch nach einem Klubraum müssen sich die TVO-Sportler selbst erfüllen. Was der Stadt die Ausgabe von 90.000 Euro erspart. Dafür übernimmt sie die Kosten für das 100.000 Euro teure Foyer. Zuvor hatte übrigens auch der Jugendgemeinderat für das Vorhaben votiert.
Holger Haring (CDU) eröffnete die Debatte mit dem Hinweis, der Neubau von Sporthallen zähle zu den freiwilligen Aufgaben einer Kommune. Als Daseinsvorsorge für eine funktionierende Stadtgesellschaft seien solche Hallen allerdings unerlässlich. Woraus eine Pflichtaufgabe für die Stadt erwachse. Während Gerhard Mackert (Freie Wähler) davor warnte, das in den Nutzerdialogen geschnürte Hallenpaket durch abweichende Beschlüsse zu gefährden, sah Wolfgang Metzeltin (SPD) “endlich die Gleichbehandlung aller drei Ortsteile gewährleistet”.
“Populistischen Verlockungen” zu widerstehen hatte sich Elisabeth Kramer vorgenommen. Die GAL sei weder “Pro West” noch “Pro Lü”, sondern “Pro Weinheim”. Wann für welches Projekt Gelder fließen, so Kramer, entscheide sich bei den Haushaltsberatungen im Februar. Den “langen Weg bis heute” schritt Günter Breiling (FDP) nach. Er erinnerte daran, dass die Liberalen auf die Hallendiskussion “beschleunigend” eingewirkt hätten. Für Lützelsachsen forderte die FDP den Neubau einer Sporthalle mit ganzjähriger Mehrzwecknutzung für maximal 1000 Besucher am Standort der bisherigen Gemeindehalle.
Zudem solle geprüft werden, ob eine Übernahme der Bauherrenschaft und spätere Unterhaltung durch die TSG umsetzbar ist. “Eine Stadtgesellschaft stirbt, wenn sie ihre Pflichtaufgaben nicht mehr erfüllt”, machte Dr. Michael Lehner (Weinheim Plus) deutlich. Obwohl die Stadt tief in der Schuldenfalle stecke, gelte es “Farbe zu bekennen” und zu prüfen, ob das, was man beschließen wolle, auch durchsetzbar ist. “Weinheim Plus setzt den Rotstift an und nickt alles ab: Das nenne ich konsequent”, mokierte sich Carsten Labudda (Die Linke). Er schloss sich mit Blick auf Lützelsachsen der Meinung der FDP an und zeigte sich in der Causa Oberflockenbach “heilfroh”, dass man hier Nägel mit Köpfen mache.
Gemeinderat beschloss fast elf Millionen Euro schweres Hallenprogramm – Finanzierung steht aber noch unter Vorbehalt:
Weinheim. (keke) Mittwochabend, kurz vor 21 Uhr: Nach gut zweistündiger Debatte mit zahlreichen Änderungsanträgen zur Verwaltungsvorlage und einer 15 Minuten langen Sitzungsunterbrechung war der Gabensack für die Südortsteile einstimmig geschnürt. Hohensachsen kann 2014 mit der Dachsanierung seiner Mehrzweckhalle beginnen und in den Folgejahren in zwei weiteren Bauabschnitten für insgesamt 3,3 Millionen Euro sein marodes Bauwerk auf Vordermann bringen.
In Lützelsachsen sind der 3,3 Millionen Euro teure Abriss der Gemeindehalle und ein Neubau auf gleichem Grund und Boden beschlossene Sache. Hier kam als zusätzlicher Joker die von der CDU ins Spiel gebrachte “Variante C midi” zum Zug. Sie sieht die Einbeziehung “modularer Erweiterungsmöglichkeiten” zu einem späteren Zeitpunkt vor. Zudem soll die TSG als möglicher Bauherr und Betreiber der Halle aktiv werden.
Mit Blick auf Oberflockenbach war es am schwierigsten, “die 4,3 Millionen Euro-Kuh vom Eis” zu bekommen. Hier soll – wie im Nutzerdialog gefordert – spätestens 2015 gemäß der Variante C eine neue Halle auf dem Sportplatz des Turnvereins (TVO) entstehen. Ein Päckchen holten die Stadträte auf Vorschlag der Freien Wähler aber wieder aus dem Gabensack heraus: Ihren Wunsch nach einem Klubraum müssen sich die TVO-Sportler selbst erfüllen. Was der Stadt die Ausgabe von 90.000 Euro erspart. Dafür übernimmt sie die Kosten für das 100.000 Euro teure Foyer. Zuvor hatte übrigens auch der Jugendgemeinderat für das Vorhaben votiert.
Holger Haring (CDU) eröffnete die Debatte mit dem Hinweis, der Neubau von Sporthallen zähle zu den freiwilligen Aufgaben einer Kommune. Als Daseinsvorsorge für eine funktionierende Stadtgesellschaft seien solche Hallen allerdings unerlässlich. Woraus eine Pflichtaufgabe für die Stadt erwachse. Während Gerhard Mackert (Freie Wähler) davor warnte, das in den Nutzerdialogen geschnürte Hallenpaket durch abweichende Beschlüsse zu gefährden, sah Wolfgang Metzeltin (SPD) “endlich die Gleichbehandlung aller drei Ortsteile gewährleistet”.
“Populistischen Verlockungen” zu widerstehen hatte sich Elisabeth Kramer vorgenommen. Die GAL sei weder “Pro West” noch “Pro Lü”, sondern “Pro Weinheim”. Wann für welches Projekt Gelder fließen, so Kramer, entscheide sich bei den Haushaltsberatungen im Februar. Den “langen Weg bis heute” schritt Günter Breiling (FDP) nach. Er erinnerte daran, dass die Liberalen auf die Hallendiskussion “beschleunigend” eingewirkt hätten. Für Lützelsachsen forderte die FDP den Neubau einer Sporthalle mit ganzjähriger Mehrzwecknutzung für maximal 1000 Besucher am Standort der bisherigen Gemeindehalle.
Zudem solle geprüft werden, ob eine Übernahme der Bauherrenschaft und spätere Unterhaltung durch die TSG umsetzbar ist. “Eine Stadtgesellschaft stirbt, wenn sie ihre Pflichtaufgaben nicht mehr erfüllt”, machte Dr. Michael Lehner (Weinheim Plus) deutlich. Obwohl die Stadt tief in der Schuldenfalle stecke, gelte es “Farbe zu bekennen” und zu prüfen, ob das, was man beschließen wolle, auch durchsetzbar ist. “Weinheim Plus setzt den Rotstift an und nickt alles ab: Das nenne ich konsequent”, mokierte sich Carsten Labudda (Die Linke). Er schloss sich mit Blick auf Lützelsachsen der Meinung der FDP an und zeigte sich in der Causa Oberflockenbach “heilfroh”, dass man hier Nägel mit Köpfen mache.
labudda - 13. Dez, 13:41
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