Finanzkrise war absehbar
[Leserbrief in Weinheim Aktuell vom 22. Mai 2009]
Die aktuelle Finanzkrise hat mehrere Ursachen und Verursacher. Deren Nutznießer werden aber kaum zu deren Beseitigung herangezogen. Bezahlen dürfen mal wieder nur die Kleinen.
Es war insbesondere die SPD, die enthemmte Finanzspekulationen in Deutschland erst ermöglichte. Sie machte das Tor weit auf für Hedge-Fonds und hat mit dem Systemwechsel in der Rentenversicherung dafür gesorgt, dass mehr Kapital renditehungrig und rastlos um den Erdball wandert. Wenn heute jemand behauptet, die Krise sei nicht voraussehbar gewesen, der lügt oder nimmt seine Umwelt extrem selektiv wahr. Es gab schon immer Fachleute, die diese Entwicklung prophezeiten. Diese wurden und werden leider immer nur missachtet oder verlacht.
Was von einer kapitalgedeckten Rente zu halten ist, können deren Verfechter am besten bei den amerikanischen Automobilarbeitern erfragen, deren Altersversorgung nun futsch ist.
Auch der neue Bahnchef will an der Privatisierung festhalten. Privat ist mit dem lateinischen „Privare“ verwandt, was „berauben“ bedeutet. So ist es in den vergangenen Jahrzehnten mit etlichen öffentlichen Einrichtungen gegangen. Gewinnträchtige Bereiche wurden privatisiert, während verlustbehaftetes sozialisiert wurde. Immer mit der Begründung, dass staatliche Unternehmen nicht wirtschaftlich arbeiten könnten. Eines der besten Gegenbeispiele ist die staatliche Brauerei Rothaus. Diese behauptet sich eventuell insbesondere deshalb überdurchschnittlich erfolgreich am Markt, weil sie ein erstklassiges Produkt anbietet und zufriedene Mitarbeiter hat, die nicht direkt den Gesetzen des Kapitalmarktes ausgesetzt sind. Und das im allen sozialistischen Experimenten absolut unverdächtigen Baden-Württemberg.
Die ebenfalls sozialismusverdachtsfreie Schweiz hat eine erfolgreiche Staatsbahn und will diese nicht privatisieren. Betriebe der Daseinsvorsorge, wie Bahnen, Wasserwerke, Stromversorger und insbesondere die Rentenversicherung gehören auf jeden Fall in öffentlichen Besitz.
Matthias Hördt
Die aktuelle Finanzkrise hat mehrere Ursachen und Verursacher. Deren Nutznießer werden aber kaum zu deren Beseitigung herangezogen. Bezahlen dürfen mal wieder nur die Kleinen.
Es war insbesondere die SPD, die enthemmte Finanzspekulationen in Deutschland erst ermöglichte. Sie machte das Tor weit auf für Hedge-Fonds und hat mit dem Systemwechsel in der Rentenversicherung dafür gesorgt, dass mehr Kapital renditehungrig und rastlos um den Erdball wandert. Wenn heute jemand behauptet, die Krise sei nicht voraussehbar gewesen, der lügt oder nimmt seine Umwelt extrem selektiv wahr. Es gab schon immer Fachleute, die diese Entwicklung prophezeiten. Diese wurden und werden leider immer nur missachtet oder verlacht.
Was von einer kapitalgedeckten Rente zu halten ist, können deren Verfechter am besten bei den amerikanischen Automobilarbeitern erfragen, deren Altersversorgung nun futsch ist.
Auch der neue Bahnchef will an der Privatisierung festhalten. Privat ist mit dem lateinischen „Privare“ verwandt, was „berauben“ bedeutet. So ist es in den vergangenen Jahrzehnten mit etlichen öffentlichen Einrichtungen gegangen. Gewinnträchtige Bereiche wurden privatisiert, während verlustbehaftetes sozialisiert wurde. Immer mit der Begründung, dass staatliche Unternehmen nicht wirtschaftlich arbeiten könnten. Eines der besten Gegenbeispiele ist die staatliche Brauerei Rothaus. Diese behauptet sich eventuell insbesondere deshalb überdurchschnittlich erfolgreich am Markt, weil sie ein erstklassiges Produkt anbietet und zufriedene Mitarbeiter hat, die nicht direkt den Gesetzen des Kapitalmarktes ausgesetzt sind. Und das im allen sozialistischen Experimenten absolut unverdächtigen Baden-Württemberg.
Die ebenfalls sozialismusverdachtsfreie Schweiz hat eine erfolgreiche Staatsbahn und will diese nicht privatisieren. Betriebe der Daseinsvorsorge, wie Bahnen, Wasserwerke, Stromversorger und insbesondere die Rentenversicherung gehören auf jeden Fall in öffentlichen Besitz.
Matthias Hördt
labudda - 22. Mai, 10:03
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