Handgestrickt mit einem roten Faden
[Weinheimer Nachrichten vom 12. März 2009]
Weinheim. Auch wenn ein klar definiertes Ziel nicht geäußert wird, so kann es sich Carsten Labudda nicht verkneifen, stets von einer "Linken-Fraktion" im Gemeinderat zu sprechen. Zusammen mit Jürgen Gulden auf Listenplatz 1 bildet er das "rote Dreamteam", das zusammen mit insgesamt 20 weiteren Genossen zur Wahl für den Gemeinderat am 7. Juni antritt.
Am Dienstagabend fand die Nominierungsversammlung statt, für "Die Linke" in Weinheim eine echte Premiere. Und die fiel recht handgestrickt aus, da sich kurz vor Veranstaltungsbeginn der Rechner des Vorsitzenden verabschiedete und sämtliche Wahlzettel per Hand erstellt werden mussten. So glichen die Kästchen zum Ankreuzen gegen Ende des Wahlmarathons eher einem Ei, mit Blick auf das bevorstehende Osterfest sicherlich nicht unpassend.
Die Gäste des Abends nahmen es locker und machten deutlich, dass sie sehr entspannt in den bevorstehenden Kommunalwahlkampf gehen werden; schließlich haben sie nichts zu verlieren, "wir können nur gewinnen", sagte Labudda eingangs. Das will er mit einer recht bunten Liste erreichen, die vom Student bis zum Unternehmensberater viele Berufe repräsentiert.
Für "Die Linke" geht es außerdem um den Inhalt und nicht um die Verpackung. Dafür hat man auch ein umfangreiches Wahlprogramm zusammengestellt, das unter dem Titel "Original Sozial - ein Weinheim für alle" steht und bei dem die Schwerpunkte Arbeit und Soziales den roten Faden darstellen.
Dabei positioniert sich "Die Linke" ganz klar als Vertreter der Arbeitnehmer, was mit Blick auf die Gewerkschaftsarbeit vieler Kandidaten und das Mitwirken bei zahlreichen Protestaktionen gegen Stellenabbau - speziell bei der Unternehmensgruppe Freudenberg - keine Überraschung ist. Aber auch Mini- oder Ein-Euro-Jobs soll der Riegel vorgeschoben werden, was nach Meinung der "Linken" auch in den Händen der Stadt liegt. Sie könne bestimmen, dass sie öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergibt, die Tariflöhne bezahlen und auf Leiharbeit (Labudda: "Die moderne Form der Sklaverei") verzichten. Auch ein menschlicher Umgang mit Hartz-IV-Empfängern liegen Gulden&Co. am Herzen, vor allem, weil deren Anlaufstelle in der Olbrichtstraße liegt, wo noch nicht einmal ein Bus hält. Weiter wird eine transparente Stadtpolitik gefordert: Wenn Unternehmen in Weinheim investieren möchten, wird das begrüßt, allerdings nicht, wenn diesen Investoren zu viele Freiheiten eingeräumt würden, schlug Labudda an dem Abend den Bogen zu dem Projekt "Schlossbergterrasse". Daher: Nur noch öffentliche Sitzungen des Gemeinderats und all seiner Ausschüsse, deren Ergebnisse im Anschluss auf der Homepage der Stadt publiziert werden. Mit dieser Forderung nach Transparenz "haben wir schon einen Punkt, über den wir gemeinsam mit den Freien Wählern abstimmen könnten. Aber ansonsten wird das wohl eher selten der Fall sein", schmunzelte der Vorsitzende.
Es sind noch viele weitere Themen im Programm zu finden: Von der Schließung des Steinbruchs und dessen Renaturierung sowie dem Kampf gegen Rechtsextremismus als "Tagesaufgabe" über eine Einbindung der Bewohner der Hildebrand’sche Mühle bei der Diskussion um die Nutzungsmöglichkeiten derselben wird auch der Ruf nach Gebührenfreiheit für Kindergartenplätze ebenso laut wie nach einem kostenlosen Mittagessen an allen Kitas und Schulen für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Ein Hauptaugenmerk wird auch auf den Öffentlichen Personennahverkehr gerichtet, insbesondere auf vier Haltepunkte im Rahmen des S-Bahn-Ausbaus und die Einführung des so genannten Sozialtickets. sf
Weinheim. Auch wenn ein klar definiertes Ziel nicht geäußert wird, so kann es sich Carsten Labudda nicht verkneifen, stets von einer "Linken-Fraktion" im Gemeinderat zu sprechen. Zusammen mit Jürgen Gulden auf Listenplatz 1 bildet er das "rote Dreamteam", das zusammen mit insgesamt 20 weiteren Genossen zur Wahl für den Gemeinderat am 7. Juni antritt.
Am Dienstagabend fand die Nominierungsversammlung statt, für "Die Linke" in Weinheim eine echte Premiere. Und die fiel recht handgestrickt aus, da sich kurz vor Veranstaltungsbeginn der Rechner des Vorsitzenden verabschiedete und sämtliche Wahlzettel per Hand erstellt werden mussten. So glichen die Kästchen zum Ankreuzen gegen Ende des Wahlmarathons eher einem Ei, mit Blick auf das bevorstehende Osterfest sicherlich nicht unpassend.
Die Gäste des Abends nahmen es locker und machten deutlich, dass sie sehr entspannt in den bevorstehenden Kommunalwahlkampf gehen werden; schließlich haben sie nichts zu verlieren, "wir können nur gewinnen", sagte Labudda eingangs. Das will er mit einer recht bunten Liste erreichen, die vom Student bis zum Unternehmensberater viele Berufe repräsentiert.
Für "Die Linke" geht es außerdem um den Inhalt und nicht um die Verpackung. Dafür hat man auch ein umfangreiches Wahlprogramm zusammengestellt, das unter dem Titel "Original Sozial - ein Weinheim für alle" steht und bei dem die Schwerpunkte Arbeit und Soziales den roten Faden darstellen.
Dabei positioniert sich "Die Linke" ganz klar als Vertreter der Arbeitnehmer, was mit Blick auf die Gewerkschaftsarbeit vieler Kandidaten und das Mitwirken bei zahlreichen Protestaktionen gegen Stellenabbau - speziell bei der Unternehmensgruppe Freudenberg - keine Überraschung ist. Aber auch Mini- oder Ein-Euro-Jobs soll der Riegel vorgeschoben werden, was nach Meinung der "Linken" auch in den Händen der Stadt liegt. Sie könne bestimmen, dass sie öffentliche Aufträge nur noch an Unternehmen vergibt, die Tariflöhne bezahlen und auf Leiharbeit (Labudda: "Die moderne Form der Sklaverei") verzichten. Auch ein menschlicher Umgang mit Hartz-IV-Empfängern liegen Gulden&Co. am Herzen, vor allem, weil deren Anlaufstelle in der Olbrichtstraße liegt, wo noch nicht einmal ein Bus hält. Weiter wird eine transparente Stadtpolitik gefordert: Wenn Unternehmen in Weinheim investieren möchten, wird das begrüßt, allerdings nicht, wenn diesen Investoren zu viele Freiheiten eingeräumt würden, schlug Labudda an dem Abend den Bogen zu dem Projekt "Schlossbergterrasse". Daher: Nur noch öffentliche Sitzungen des Gemeinderats und all seiner Ausschüsse, deren Ergebnisse im Anschluss auf der Homepage der Stadt publiziert werden. Mit dieser Forderung nach Transparenz "haben wir schon einen Punkt, über den wir gemeinsam mit den Freien Wählern abstimmen könnten. Aber ansonsten wird das wohl eher selten der Fall sein", schmunzelte der Vorsitzende.
Es sind noch viele weitere Themen im Programm zu finden: Von der Schließung des Steinbruchs und dessen Renaturierung sowie dem Kampf gegen Rechtsextremismus als "Tagesaufgabe" über eine Einbindung der Bewohner der Hildebrand’sche Mühle bei der Diskussion um die Nutzungsmöglichkeiten derselben wird auch der Ruf nach Gebührenfreiheit für Kindergartenplätze ebenso laut wie nach einem kostenlosen Mittagessen an allen Kitas und Schulen für Kinder aus sozial benachteiligten Familien. Ein Hauptaugenmerk wird auch auf den Öffentlichen Personennahverkehr gerichtet, insbesondere auf vier Haltepunkte im Rahmen des S-Bahn-Ausbaus und die Einführung des so genannten Sozialtickets. sf
labudda - 12. Mär, 14:33
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