750 000 Euro mehr sind kein Problem
[Weinheimer Nachrichten vom 19. September 2013]
Gemeinderat: Keine Diskussion wegen höherer Kosten für Kindergarten / Neubau in Lützelsachsen Ebene kostet nun 3,35 Millionen Euro.
Weinheim. 750 000 Euro sind eine gewaltige Summe. Mit 750 000 Euro kann man zum Beispiel einen McLaren-F1 kaufen, der in 9,4 Sekunden auf 200 Stundenkilometer beschleunigt und bis zu 360 Kilometer pro Stunde schnell wird. Oder, das hat der Gemeinderat gestern Abend beschlossen, man gibt 750 000 Euro für etwas Sinnvolleres aus: beispielsweise für den Neubau eines Kindergartens im Neubaugebiet Lützelsachsen Ebene.
Allerdings zusätzlich zu den bereits veranschlagten 2,6 Millionen Euro, die jedoch zu niedrig angesetzt waren. Somit kostet das dreigeschossige Gebäude für vier Kindergartengruppen und einer zweigruppigen Krippe insgesamt 3,35 Millionen Euro, worüber der Gemeinderat kurz vor der Sommerpause schriftlich informiert wurde.
Als Gründe wurden neue Anforderungen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales für die Betriebserlaubnis und nicht näher definierte „Erfahrungen aus bestehenden Einrichtungen“ angegeben. Im Juni war dies alles noch kein Thema; damals vergab der Gemeinderat den Auftrag an das nun ausführende Architekturbüro Görtz & Fritz in einem fragwürdigen Verfahren und seinerzeit war noch die Rede von Kosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Wie lange es diese neuen Anforderungen schon gab und ob vielleicht in der Eile, in der das Bauprojekt vorangetrieben wurde, vergessen wurde dies einzukalkulieren, das wurde gestern seitens der Stadträte nicht näher erörtert. Außerdem wurde nicht nachgefragt, warum das Gelände derart klein ist, dass nur ein mehrgeschossiger Kindergarten gebaut werden kann. Fakt ist, dass sich das Raumvolumen nun erhöht hat und analog dazu die Kosten steigen. Oder wie es FDP-Stadtrat Dr. Wolfgang Wetzel erklärte: Man bekomme nun für mehr Geld auch mehr Leistung.
Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner versuchte vorher zu erklären, woran es lag, bedauerte die höheren Kosten und versprach, seitens der Verwaltung die Kostenansätze künftig besser anzupassen. Einzig Carsten Labudda befasste sich intensiver mit der Kostensteigerung von gut 25 Prozent, der Rest des Gremiums winkte die Mehrbelastung in Höhe von 750 000 Euro durch. Und lehnte Labuddas Anträge ab, die sich zum einen mit einer Deckelung auf 3,35 Millionen Euro befassten, zum anderen eine Tariftreueerklärung der beauftragten Firmen forderten. Letzteres ist bereits Bestandteil der Verträge zwischen Stadt und Firmen. Ansonsten gab es sehr viel Lob für den Entwurf des Architekten und SPD-Stadtrats Constantin Görtz, der in der Sitzung das Projekt kurz vorstellte. Dabei wies er auch darauf hin, dass es sich bei den 3,35 Millionen Euro nicht um eine Kostenschätzung, sondern um eine Kostenberechnung für ein „doch sehr umfangreiches Bauvorhaben“ handele. Oberbürgermeister Heiner Bernhard wurde zusätzlich ermächtigt, die Aufträge nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung zu vergeben. Damit soll sichergestellt werden, dass bereits im Dezember mit dem Bau begonnen werden kann. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit. sf
Gemeinderat: Keine Diskussion wegen höherer Kosten für Kindergarten / Neubau in Lützelsachsen Ebene kostet nun 3,35 Millionen Euro.
Weinheim. 750 000 Euro sind eine gewaltige Summe. Mit 750 000 Euro kann man zum Beispiel einen McLaren-F1 kaufen, der in 9,4 Sekunden auf 200 Stundenkilometer beschleunigt und bis zu 360 Kilometer pro Stunde schnell wird. Oder, das hat der Gemeinderat gestern Abend beschlossen, man gibt 750 000 Euro für etwas Sinnvolleres aus: beispielsweise für den Neubau eines Kindergartens im Neubaugebiet Lützelsachsen Ebene.
Allerdings zusätzlich zu den bereits veranschlagten 2,6 Millionen Euro, die jedoch zu niedrig angesetzt waren. Somit kostet das dreigeschossige Gebäude für vier Kindergartengruppen und einer zweigruppigen Krippe insgesamt 3,35 Millionen Euro, worüber der Gemeinderat kurz vor der Sommerpause schriftlich informiert wurde.
Als Gründe wurden neue Anforderungen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales für die Betriebserlaubnis und nicht näher definierte „Erfahrungen aus bestehenden Einrichtungen“ angegeben. Im Juni war dies alles noch kein Thema; damals vergab der Gemeinderat den Auftrag an das nun ausführende Architekturbüro Görtz & Fritz in einem fragwürdigen Verfahren und seinerzeit war noch die Rede von Kosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Wie lange es diese neuen Anforderungen schon gab und ob vielleicht in der Eile, in der das Bauprojekt vorangetrieben wurde, vergessen wurde dies einzukalkulieren, das wurde gestern seitens der Stadträte nicht näher erörtert. Außerdem wurde nicht nachgefragt, warum das Gelände derart klein ist, dass nur ein mehrgeschossiger Kindergarten gebaut werden kann. Fakt ist, dass sich das Raumvolumen nun erhöht hat und analog dazu die Kosten steigen. Oder wie es FDP-Stadtrat Dr. Wolfgang Wetzel erklärte: Man bekomme nun für mehr Geld auch mehr Leistung.
Erster Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner versuchte vorher zu erklären, woran es lag, bedauerte die höheren Kosten und versprach, seitens der Verwaltung die Kostenansätze künftig besser anzupassen. Einzig Carsten Labudda befasste sich intensiver mit der Kostensteigerung von gut 25 Prozent, der Rest des Gremiums winkte die Mehrbelastung in Höhe von 750 000 Euro durch. Und lehnte Labuddas Anträge ab, die sich zum einen mit einer Deckelung auf 3,35 Millionen Euro befassten, zum anderen eine Tariftreueerklärung der beauftragten Firmen forderten. Letzteres ist bereits Bestandteil der Verträge zwischen Stadt und Firmen. Ansonsten gab es sehr viel Lob für den Entwurf des Architekten und SPD-Stadtrats Constantin Görtz, der in der Sitzung das Projekt kurz vorstellte. Dabei wies er auch darauf hin, dass es sich bei den 3,35 Millionen Euro nicht um eine Kostenschätzung, sondern um eine Kostenberechnung für ein „doch sehr umfangreiches Bauvorhaben“ handele. Oberbürgermeister Heiner Bernhard wurde zusätzlich ermächtigt, die Aufträge nach erfolgter öffentlicher Ausschreibung zu vergeben. Damit soll sichergestellt werden, dass bereits im Dezember mit dem Bau begonnen werden kann. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit. sf
labudda - 19. Sep, 10:48
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