An der Realität vorbei

[Leserbrief aus den Weinheimer Nachrichten vom 29. September 2007]

Es ist traurig, wie viel Schmutz noch 17 Jahre nach der deutschen Einheit über die Linke ausgegossen wird. Auch im Leserbrief von Franz Zorell. Wenn der die menschenverachtende Ideologie der NPD mit der Politik der Linken gleichstellt, ist das ausgemachter Unsinn.

Während die NPD die Werte der Aufklärung und der Solidarität aller Menschen rundweg ablehnt, legt die Linke schon in ihrem Gründungsprogramm "Demokratie, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Internationalismus und Solidarität" als ihre grundlegenden Werte fest.

Man mag zur Linken stehen, wie man will. Aber sie als "erhebliche Bedrohung" für die freiheitlich- demokratische Grundordnung zu bezeichnen, geht an der Realität weit vorbei. Während Innenminister Schäuble (CDU) der erste deutsche Politiker seit Stasi-Chef Mielke ist, der die totale Überwachung der Bürger will, hat die Linke aus der Geschichte der DDR gelernt. Demokratie und Freiheitsrechte dürfen nie wieder gefährdet werden. So haben die Linken dafür gesorgt, dass das Bundesland Berlin im Demokratie-Ranking vom letzten auf den ersten
Platz stieg.

Auch der Hinweis auf das "immense Parteivermögen" ist falsch. Die oft genannten "SED-Millionen" sind seit dem 15. Mai 1992 per Vertrag zwischen PDS und Bundesregierung Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. Sie wurden also dem Volk zurück gegeben, und können von der Linken mithin gar nicht verwendet werden. Aber noch heute wird mit falschen Behauptungen Propaganda gegen die Linke gemacht.

Auch will die Linke nicht die DDR wiederhaben. Die Linke will einen Systemwechsel dahingehend, dass unsere Wirtschaft wieder den Menschen dient. Deshalb will die Linke genau wie die EU-Kommission, dass die Stromnetze nicht länger vier raffgierigen Stromkonzernen gehören, sondern dem Volk, wie es noch vor ein paar Jahren der Fall war, als die Stromrechnungen noch bezahlbar waren.

Wenn Franz Zorell die Linke als "Rattenfänger" beschimpft, dann sind in seinen Augen vier Millionen Wähler, darunter auch über 1000 Weinheimer, Ratten.

Carsten Labudda, Weinheim

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