Statt Moderation gibt′s erst ein Gutachten
[Rhein-Neckar-Zeitung vom 29. September 2011]
Mehrzweckhalle Weinheim Süd: Gemeinderat sprach sich gestern dafür aus, Fakten zu sammeln.
Weinheim. (lue) Auf ihre "Eichelberghalle" müssen die Oberflockenbacher, Wünschmichelbacher und Steinklingener vermutlich noch eine Weile warten. Immerhin entschied der Gemeinderat gestern Abend mehrheitlich, ein "externes Gutachten" in Auftrag zu geben - allerdings ausdrücklich für ein "Gesamthallenkonzept Weinheim Süd".
In dem Papier sollen die Wünsche und Bedürfnisse sämtlicher Vereine und Organisationen aus den südlichen Stadtteilen erfasst werden. Genauso wie die finanziellen Rahmenbedingungen für den Bau einer Mehrzweckhalle. Sobald das Gutachten auf dem Tisch liegt, werden die Stadträte dann über das weitere Vorgehen beraten.
So weit die Fakten: Dem Beschluss ging eine über einstündige, kontroverse Beratung voraus. Auch weil sich die Stadträte auf Empfehlung des Hauptausschusses und im Gegensatz zu OB Heiner Bernhard zunächst für das Gutachten und gegen den Moderationsprozess ausgesprochen hatten. Apropos moderat: Nicht immer waren die Töne, die die Stadträte anschlugen, diplomatisch. Dr. Elke König warf Bernhard, auch wenn sie ihn nicht direkt ansprach, "Feigheit" vor. Ein Wort, gegen das sich der OB ausdrücklich verwahrte. Die CDU konnte sich mit der von Bernhard favorisierten Moderation mehrheitlich nicht anfreunden. König warb nicht als einzige - auch die Sprecher anderer Fraktionen taten das - für das Gutachten und mit Blick auf die finanzielle Situation der Stadt für mehr Realismus.
Uneinheitliche Abstimmung
Gleichwohl, eine einheitliche Linie verfolgte die CDU-Fraktion nicht. Carola Meyer redete erst gar nicht um den heißen Brei herum. "Natürlich halten wir an unserer Halle fest", fasste die CDU-Stadträtin die Stimmung in Oberflockenbach, Steinklingen und Wünschmichelbach zusammen. Und auch Ortsvorsteher Hans Salbinger (Freie Wähler) hatte Augenblicke zuvor unmissverständlich klar gemacht, was sich die Bewohner der Odenwald-Stadtteile von einem möglichen Moderationsprozess erwarten: nichts weniger als den Bau der Eichelberghalle als "kulturelles und sportliches Zentrum". Ansonsten drohe der Stadtteil auf Dauer zum "Schlafort" zu verkommen.
Carsten Labudda musste Salbinger nicht überzeugen. Der Linke skizzierte die schier endlose Geschichte der "Eichelberghalle" und erhielt für sein Plädoyer pro Halle viel Applaus. Weniger aus den Reihen des Gemeinderats, aber dafür von den zahlreich anwesenden Bewohnern der drei Odenwaldstadtteile. Gleichwohl: Mit seinem Antrag, 10 000 Euro als Planungsrate für die Halle im Haushalt einzustellen, scheiterte er. Aber damit war er in guter Gesellschaft, schließlich wurde auch die Verwaltungsvorlage von der Mehrheit der Stadträte abgeschmettert. Viele Kommunalpolitiker taten sich wegen der hohen Kosten von insgesamt 60 000 Euro für den Moderationsprozess mit der Zustimmung schwer. Ein Antrag der FDP-Fraktion, die Kosten auf 30 000 Euro zu deckeln, fand allerdings auch keine Mehrheit. Genauso wenig wie der Vorschlag der SPD, dass die Stadtverwaltung die Moderation selbst übernehmen sollte. Das lehnte der OB schon "aus Fürsorgegründen" ab.
Mehrzweckhalle Weinheim Süd: Gemeinderat sprach sich gestern dafür aus, Fakten zu sammeln.
Weinheim. (lue) Auf ihre "Eichelberghalle" müssen die Oberflockenbacher, Wünschmichelbacher und Steinklingener vermutlich noch eine Weile warten. Immerhin entschied der Gemeinderat gestern Abend mehrheitlich, ein "externes Gutachten" in Auftrag zu geben - allerdings ausdrücklich für ein "Gesamthallenkonzept Weinheim Süd".
In dem Papier sollen die Wünsche und Bedürfnisse sämtlicher Vereine und Organisationen aus den südlichen Stadtteilen erfasst werden. Genauso wie die finanziellen Rahmenbedingungen für den Bau einer Mehrzweckhalle. Sobald das Gutachten auf dem Tisch liegt, werden die Stadträte dann über das weitere Vorgehen beraten.
So weit die Fakten: Dem Beschluss ging eine über einstündige, kontroverse Beratung voraus. Auch weil sich die Stadträte auf Empfehlung des Hauptausschusses und im Gegensatz zu OB Heiner Bernhard zunächst für das Gutachten und gegen den Moderationsprozess ausgesprochen hatten. Apropos moderat: Nicht immer waren die Töne, die die Stadträte anschlugen, diplomatisch. Dr. Elke König warf Bernhard, auch wenn sie ihn nicht direkt ansprach, "Feigheit" vor. Ein Wort, gegen das sich der OB ausdrücklich verwahrte. Die CDU konnte sich mit der von Bernhard favorisierten Moderation mehrheitlich nicht anfreunden. König warb nicht als einzige - auch die Sprecher anderer Fraktionen taten das - für das Gutachten und mit Blick auf die finanzielle Situation der Stadt für mehr Realismus.
Uneinheitliche Abstimmung
Gleichwohl, eine einheitliche Linie verfolgte die CDU-Fraktion nicht. Carola Meyer redete erst gar nicht um den heißen Brei herum. "Natürlich halten wir an unserer Halle fest", fasste die CDU-Stadträtin die Stimmung in Oberflockenbach, Steinklingen und Wünschmichelbach zusammen. Und auch Ortsvorsteher Hans Salbinger (Freie Wähler) hatte Augenblicke zuvor unmissverständlich klar gemacht, was sich die Bewohner der Odenwald-Stadtteile von einem möglichen Moderationsprozess erwarten: nichts weniger als den Bau der Eichelberghalle als "kulturelles und sportliches Zentrum". Ansonsten drohe der Stadtteil auf Dauer zum "Schlafort" zu verkommen.
Carsten Labudda musste Salbinger nicht überzeugen. Der Linke skizzierte die schier endlose Geschichte der "Eichelberghalle" und erhielt für sein Plädoyer pro Halle viel Applaus. Weniger aus den Reihen des Gemeinderats, aber dafür von den zahlreich anwesenden Bewohnern der drei Odenwaldstadtteile. Gleichwohl: Mit seinem Antrag, 10 000 Euro als Planungsrate für die Halle im Haushalt einzustellen, scheiterte er. Aber damit war er in guter Gesellschaft, schließlich wurde auch die Verwaltungsvorlage von der Mehrheit der Stadträte abgeschmettert. Viele Kommunalpolitiker taten sich wegen der hohen Kosten von insgesamt 60 000 Euro für den Moderationsprozess mit der Zustimmung schwer. Ein Antrag der FDP-Fraktion, die Kosten auf 30 000 Euro zu deckeln, fand allerdings auch keine Mehrheit. Genauso wenig wie der Vorschlag der SPD, dass die Stadtverwaltung die Moderation selbst übernehmen sollte. Das lehnte der OB schon "aus Fürsorgegründen" ab.
labudda - 29. Sep, 15:59
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