Sie fühlen sich "verschaukelt"
[Leserbrief in den Weinheimer Nachrichten vom 01. August 2007]
Erstaunt hat mich schon, als ich die Zeitung aufschlug und las, dass der Chef des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, Wolfgang Franz, Verständnis für die, auch meines Erachtens, berechtigten Lohnforderungen der deutschen Lokführer aufbrachte. Dass einer dieser fünf Weisen der deutschen Wirtschaftswissenschaftler einmal für eine Tarifforderung, auch noch für so eine deutliche von mindestens 31 Prozent, Verständnis aufbringt, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt. Hier zeigt sich ganz klar, dass die Forderungen von 31 Prozent und damit die Angleichung an internationale Maßstäbe mehr als gerechtfertigt sind. Wer Menschen mit einer solch verantwortungsvollen Tätigkeit mit unteren Tariflöhnen abspeist wie zum Beispiel einen Hilfsarbeiter in der chemischen Industrie, braucht sich nicht weiter wundern, wenn sich die Lokführer mit einer eigenen Gewerkschaft selbstständig machen.
Wie das geht, haben ja die Arbeitgeber vielerorts, auch hier in Weinheim bei Freudenberg, vorgemacht: Teile den Betrieb in viele kleine Betriebe und gliedere sie wenn es nötig ist in verschiedenen Tarifgebieten an oder bleibe tariflos. So setzt man die Belegschaft unter Druck, kürzt die so genannten Lohnnebenkosten, verlangt von den Beschäftigten mehr Arbeitsstunden und kürzt dazu noch den Lohn. Meist stehen die Gewerkschaften hilflos daneben. Sind sie doch gefangen in der Abhängigkeit von Gewerkschaften und SPD, die in der Regierung sitzt und für viele der Missetaten, welche die Arbeitnehmer ausbaden müssen, verantwortlich ist.
Wie sagte der BDI-Vorsitzende Michael Rogowski am 16. Dezember 2004 auf Phoenix: "Am 9. November 1989 haben wir mit der Maueröffnung auch die Abrissbirne gegen den Sozialstaat in Position gebracht. Hartz V bis VIII werden demnächst folgen. Es ist Klassenkampf, und es ist gut so, dass der Gegner auf der anderen Seite kaum noch wahrzunehmen ist." Dass er damit die Gewerkschaften und ihre Helfershelfer in der SPD meinte, war wohl allen klar.
Wenn man dazu noch sieht, wie unverschämt sich die Vorstandsmitglieder der Bahn AG ihre Bezüge von 2005 auf 2006 um sage und schreibe 62 Prozent erhöht haben, so versteht man die Wut der Lokführer und ihre berechtigte Forderung von 31 Prozent. Wenn man dann noch den auf 19 Monate Laufzeit ausgerichteten Tarifvertrag der Bahn auf zwölf Monate umrechnet, was bei Tarifverträgen bei beiden Parteien so üblich ist, und dann nur knappe 2,9 Prozent Tariferhöhung herauskommen, weiß man auch, dass sich sehr viele andere Bahnbeschäftigte "verschaukelt" fühlen.
Jürgen Gulden, Weinheim
Erstaunt hat mich schon, als ich die Zeitung aufschlug und las, dass der Chef des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung, Wolfgang Franz, Verständnis für die, auch meines Erachtens, berechtigten Lohnforderungen der deutschen Lokführer aufbrachte. Dass einer dieser fünf Weisen der deutschen Wirtschaftswissenschaftler einmal für eine Tarifforderung, auch noch für so eine deutliche von mindestens 31 Prozent, Verständnis aufbringt, hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu hoffen gewagt. Hier zeigt sich ganz klar, dass die Forderungen von 31 Prozent und damit die Angleichung an internationale Maßstäbe mehr als gerechtfertigt sind. Wer Menschen mit einer solch verantwortungsvollen Tätigkeit mit unteren Tariflöhnen abspeist wie zum Beispiel einen Hilfsarbeiter in der chemischen Industrie, braucht sich nicht weiter wundern, wenn sich die Lokführer mit einer eigenen Gewerkschaft selbstständig machen.
Wie das geht, haben ja die Arbeitgeber vielerorts, auch hier in Weinheim bei Freudenberg, vorgemacht: Teile den Betrieb in viele kleine Betriebe und gliedere sie wenn es nötig ist in verschiedenen Tarifgebieten an oder bleibe tariflos. So setzt man die Belegschaft unter Druck, kürzt die so genannten Lohnnebenkosten, verlangt von den Beschäftigten mehr Arbeitsstunden und kürzt dazu noch den Lohn. Meist stehen die Gewerkschaften hilflos daneben. Sind sie doch gefangen in der Abhängigkeit von Gewerkschaften und SPD, die in der Regierung sitzt und für viele der Missetaten, welche die Arbeitnehmer ausbaden müssen, verantwortlich ist.
Wie sagte der BDI-Vorsitzende Michael Rogowski am 16. Dezember 2004 auf Phoenix: "Am 9. November 1989 haben wir mit der Maueröffnung auch die Abrissbirne gegen den Sozialstaat in Position gebracht. Hartz V bis VIII werden demnächst folgen. Es ist Klassenkampf, und es ist gut so, dass der Gegner auf der anderen Seite kaum noch wahrzunehmen ist." Dass er damit die Gewerkschaften und ihre Helfershelfer in der SPD meinte, war wohl allen klar.
Wenn man dazu noch sieht, wie unverschämt sich die Vorstandsmitglieder der Bahn AG ihre Bezüge von 2005 auf 2006 um sage und schreibe 62 Prozent erhöht haben, so versteht man die Wut der Lokführer und ihre berechtigte Forderung von 31 Prozent. Wenn man dann noch den auf 19 Monate Laufzeit ausgerichteten Tarifvertrag der Bahn auf zwölf Monate umrechnet, was bei Tarifverträgen bei beiden Parteien so üblich ist, und dann nur knappe 2,9 Prozent Tariferhöhung herauskommen, weiß man auch, dass sich sehr viele andere Bahnbeschäftigte "verschaukelt" fühlen.
Jürgen Gulden, Weinheim
labudda - 1. Aug, 16:42
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