Mehrheit der Unionswähler für Lafontaines Politik
[Die Welt vom 07. Juli 2007]
Von Günther Lachmann.
Anhänger von CDU und CSU stehen politisch gar nicht weit entfernt von der Partei Die Linke: Wie eine Umfrage zeigt, bejahen die meisten Unionswähler zentrale Forderungen der Lafontaine-Partei. Sie wollen einen Mindestlohn, den Rückzug aus Afghanistan – und nicht erst mit 67 in Rente gehen.
Wie der Linke-Vorsitzende Oskar Lafontaine und die SPD plädieren die Unions-Anhänger für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes. Sie lehnen die Rente mit 67 ab und fordern einen Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter Anhänger der Unionsparteien.
Diese Erwartungen der Unions-Anhänger an die Regierung stehen in krassem Gegensatz zu der Politik von CDU und CSU. Während beide Parteien die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes kategorisch ablehnen, fordern 62 Prozent ihrer Anhänger genau dieses.
Noch deutlicher ist der Gegensatz beim Thema Rente mit 67. Insgesamt 75 Prozent der Befragten lehnten die von der großen Koalition beschlossene Erhöhung des Renteneintrittsalters ab. Bei den 18- bis 29-Jährigen, die der Union nahestehen, hätten sich sogar 82 Prozent dagegen ausgesprochen.
Den Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan befürworten demnach 55 Prozent der Unions-Anhänger. Von den mit der CSU sympathisierenden Bürgern seien sogar 64 Prozent dafür.
In der Umfrage waren die Unionsanhänger bewusst nicht darauf hingewiesen worden, dass die Fragen zugleich zentrale Forderungen der Partei Die Linke sind. In einer gleichlautenden Forsa-Umfrage für den „Stern“, in der die Forderungen eindeutig mit Lafontaine verknüpft waren, stimmten nur 20 Prozent der Unions-Anhänger zu, aber 48 Prozent der SPD-Anhänger. Gleichwohl belegten beide Umfragen, dass eine breite Mehrheit für die Hauptforderungen der Linken gebe.
In der Union und der SPD ist die Sorge groß, dass sich die Linke auf Dauer bundesweit durchsetzt. Beide Volksparteien suchen derzeit nach Strategien, um dies zu verhindern. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und hessische Ministerpräsident Roland Koch will an der Überwachung der Linken durch den Verfassungsschutz festhalten. Lafontaine predige „einen kommunistischen Nationalismus, mit dem er auch im rechtsextremen Lager nach Stimmen fischt“, sagte er der „Bild am Sonntag“. SPD-Chef Kurt Beck hat führende Sozialdemokraten für Sonntag zu einem Strategiegespräch nach Mainz eingeladen. Auch dabei geht es um den Umgang mit der Linkspartei.
Von Günther Lachmann.
Anhänger von CDU und CSU stehen politisch gar nicht weit entfernt von der Partei Die Linke: Wie eine Umfrage zeigt, bejahen die meisten Unionswähler zentrale Forderungen der Lafontaine-Partei. Sie wollen einen Mindestlohn, den Rückzug aus Afghanistan – und nicht erst mit 67 in Rente gehen.
Wie der Linke-Vorsitzende Oskar Lafontaine und die SPD plädieren die Unions-Anhänger für die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes. Sie lehnen die Rente mit 67 ab und fordern einen Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa unter Anhänger der Unionsparteien.
Diese Erwartungen der Unions-Anhänger an die Regierung stehen in krassem Gegensatz zu der Politik von CDU und CSU. Während beide Parteien die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes kategorisch ablehnen, fordern 62 Prozent ihrer Anhänger genau dieses.
Noch deutlicher ist der Gegensatz beim Thema Rente mit 67. Insgesamt 75 Prozent der Befragten lehnten die von der großen Koalition beschlossene Erhöhung des Renteneintrittsalters ab. Bei den 18- bis 29-Jährigen, die der Union nahestehen, hätten sich sogar 82 Prozent dagegen ausgesprochen.
Den Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan befürworten demnach 55 Prozent der Unions-Anhänger. Von den mit der CSU sympathisierenden Bürgern seien sogar 64 Prozent dafür.
In der Umfrage waren die Unionsanhänger bewusst nicht darauf hingewiesen worden, dass die Fragen zugleich zentrale Forderungen der Partei Die Linke sind. In einer gleichlautenden Forsa-Umfrage für den „Stern“, in der die Forderungen eindeutig mit Lafontaine verknüpft waren, stimmten nur 20 Prozent der Unions-Anhänger zu, aber 48 Prozent der SPD-Anhänger. Gleichwohl belegten beide Umfragen, dass eine breite Mehrheit für die Hauptforderungen der Linken gebe.
In der Union und der SPD ist die Sorge groß, dass sich die Linke auf Dauer bundesweit durchsetzt. Beide Volksparteien suchen derzeit nach Strategien, um dies zu verhindern. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende und hessische Ministerpräsident Roland Koch will an der Überwachung der Linken durch den Verfassungsschutz festhalten. Lafontaine predige „einen kommunistischen Nationalismus, mit dem er auch im rechtsextremen Lager nach Stimmen fischt“, sagte er der „Bild am Sonntag“. SPD-Chef Kurt Beck hat führende Sozialdemokraten für Sonntag zu einem Strategiegespräch nach Mainz eingeladen. Auch dabei geht es um den Umgang mit der Linkspartei.
labudda - 7. Jul, 23:56
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