"Keine Werbeschrift erwartet"
Bericht von Wirtschaftsförderer Manfred Müller-Jehle stieß nicht nur auf Verständnis.
[Rhein-Neckar-Zeitung vom 15. Juli 2011]
Weinheim. (lue/wei) Carsten Labudda machte am Mittwoch aus seinem Herzen keine Mördergrube. Er habe einen Bericht und "keine Werbeschrift" erwartet, ärgerte sich der Stadtrat der Linken.
Dass Wirtschaftsförderer Manfred Müller-Jehle unmittelbar vor der Entscheidung über seine Vertragsverlängerung das zwölfseitige Papier vorgelegt hatte, wunderte aber offensichtlich nur Labudda. Vielleicht auch, weil gut sechs Jahre seit dem letzten Bericht im Juni 2005 ins Land gegangen waren. Die Redner der anderen Gemeinderatsfraktionen hatten am Zeitpunkt der Vorlage nichts auszusetzen. Der eine oder andere Stadtrat hatte allerdings schon einige Anmerkungen zum Bericht der Wirtschaftsförderung.
Peter Lautenschläger (Weinheim Plus) forderte eine bessere Einbindung der Wirtschaftsförderung in regionale und landesweite Bemühungen. Außerdem regte er attraktivere Internetauftritte und eine Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing an. Dass sich "Weinheim Plus" in der Vergangenheit mehrfach öffentlich und teils mit drastischen Worten für die Abschaffung der Wirtschaftsfördererstelle ausgesprochen hatte, spielte dagegen keine Rolle. "Keine Zweifel an der Notwendigkeit" ließ dagegen Wolfgang Metzeltin aufkommen. Der SPD-Fraktionssprecher sah die Stadt in Sachen Wirtschaftsförderung gut aufgestellt. Holger Haring (CDU) sprach in diesem Zusammenhang vom "Grundpfeiler unserer Kommunalpolitik". Christa Ohlimacher (Freie Wähler) unterstrich die Bedeutung des Wirtschaftsförderers als "Lotse- und Moderator". Ihr Fazit: "Als Große Kreisstadt wird Weinheim nicht auf eine Wirtschaftsförderung verzichten können.". Allerdings machte sie sich schon Gedanken, ob die vorlegten Zahlen aussagekräftig seien. "Es ist schwierig, Erfolge in belastbaren Zahlen zu messen", sagte Ohligmacher.
Eine Zahl, nämlich die der Arbeitslosen, war Günter Breiling wichtig. Der FDP-Stadtrat regte darüber hinaus für die Zukunft an: "Eine Zielplanung ist erforderlich." Dr. Alexanders Boguslawski hatte dagegen eine andere Anregung, der Grüne wünschte sich eine "Diskussion über qualitatives Wachstum". Hintergrund der Forderung: In der Vergangenheit siedelten sich einige Unternehmen in Nachbargemeinden an, weil ihnen in Weinheim nicht ausreichend große Flächen zur Verfügung gestellt werden konnten.
Vor der Aussprache hatte Oberbürgermeister Heiner Bernhard die neuesten Zahlen einer Unternehmensumfrage vorgelegt. Laut dieser liegt der Zufriedenheitsfaktor der Weinheimer Wirtschaft bei 90 Prozent. So viele Unternehmen würden den Standort wieder auswählen. Im Vergleich: Bei der letzten Umfrage 2007 lag der Zufriedenheitsfaktor noch bei 78 Prozent. 68 Prozent halten die Wirtschaftsförderung für wichtig. 55 Prozent der Unternehmen sehen den Geschäftsverlauf wachsend, weitere 27 Prozent zumindest stagnierend. 15 Unternehmen wollen sogar expandieren.
In seinem Bericht hatte Müller-Jehle darauf verwiesen, dass Weinheim als Wirtschafts- und Investitionsstandort in der Region und darüber hinaus von positivem Image geprägt sind. Die Wirtschaftsförderung stehe im permanenten Dialog und fachlichen Austausch mit den wichtigen Fachämtern in der Stadtverwaltung. Außerdem sei es gelungen, in der Stadt und der Region ein effektives Netzwerk zu knüpfen. Durch eine gebündelte Serviceoffensive seien Anfragen und Anliegen aus der Wirtschaft direkt und zeitnah zu bearbeiten. Die gute Position Weinheims als Wirtschaftsstandort müsse im nationalen und globalen, vor allem aber auch im immer härter werdenden regionalen Wettbewerb verteidigt und weiter ausgebaut werden.
[Rhein-Neckar-Zeitung vom 15. Juli 2011]
Weinheim. (lue/wei) Carsten Labudda machte am Mittwoch aus seinem Herzen keine Mördergrube. Er habe einen Bericht und "keine Werbeschrift" erwartet, ärgerte sich der Stadtrat der Linken.
Dass Wirtschaftsförderer Manfred Müller-Jehle unmittelbar vor der Entscheidung über seine Vertragsverlängerung das zwölfseitige Papier vorgelegt hatte, wunderte aber offensichtlich nur Labudda. Vielleicht auch, weil gut sechs Jahre seit dem letzten Bericht im Juni 2005 ins Land gegangen waren. Die Redner der anderen Gemeinderatsfraktionen hatten am Zeitpunkt der Vorlage nichts auszusetzen. Der eine oder andere Stadtrat hatte allerdings schon einige Anmerkungen zum Bericht der Wirtschaftsförderung.
Peter Lautenschläger (Weinheim Plus) forderte eine bessere Einbindung der Wirtschaftsförderung in regionale und landesweite Bemühungen. Außerdem regte er attraktivere Internetauftritte und eine Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing an. Dass sich "Weinheim Plus" in der Vergangenheit mehrfach öffentlich und teils mit drastischen Worten für die Abschaffung der Wirtschaftsfördererstelle ausgesprochen hatte, spielte dagegen keine Rolle. "Keine Zweifel an der Notwendigkeit" ließ dagegen Wolfgang Metzeltin aufkommen. Der SPD-Fraktionssprecher sah die Stadt in Sachen Wirtschaftsförderung gut aufgestellt. Holger Haring (CDU) sprach in diesem Zusammenhang vom "Grundpfeiler unserer Kommunalpolitik". Christa Ohlimacher (Freie Wähler) unterstrich die Bedeutung des Wirtschaftsförderers als "Lotse- und Moderator". Ihr Fazit: "Als Große Kreisstadt wird Weinheim nicht auf eine Wirtschaftsförderung verzichten können.". Allerdings machte sie sich schon Gedanken, ob die vorlegten Zahlen aussagekräftig seien. "Es ist schwierig, Erfolge in belastbaren Zahlen zu messen", sagte Ohligmacher.
Eine Zahl, nämlich die der Arbeitslosen, war Günter Breiling wichtig. Der FDP-Stadtrat regte darüber hinaus für die Zukunft an: "Eine Zielplanung ist erforderlich." Dr. Alexanders Boguslawski hatte dagegen eine andere Anregung, der Grüne wünschte sich eine "Diskussion über qualitatives Wachstum". Hintergrund der Forderung: In der Vergangenheit siedelten sich einige Unternehmen in Nachbargemeinden an, weil ihnen in Weinheim nicht ausreichend große Flächen zur Verfügung gestellt werden konnten.
Vor der Aussprache hatte Oberbürgermeister Heiner Bernhard die neuesten Zahlen einer Unternehmensumfrage vorgelegt. Laut dieser liegt der Zufriedenheitsfaktor der Weinheimer Wirtschaft bei 90 Prozent. So viele Unternehmen würden den Standort wieder auswählen. Im Vergleich: Bei der letzten Umfrage 2007 lag der Zufriedenheitsfaktor noch bei 78 Prozent. 68 Prozent halten die Wirtschaftsförderung für wichtig. 55 Prozent der Unternehmen sehen den Geschäftsverlauf wachsend, weitere 27 Prozent zumindest stagnierend. 15 Unternehmen wollen sogar expandieren.
In seinem Bericht hatte Müller-Jehle darauf verwiesen, dass Weinheim als Wirtschafts- und Investitionsstandort in der Region und darüber hinaus von positivem Image geprägt sind. Die Wirtschaftsförderung stehe im permanenten Dialog und fachlichen Austausch mit den wichtigen Fachämtern in der Stadtverwaltung. Außerdem sei es gelungen, in der Stadt und der Region ein effektives Netzwerk zu knüpfen. Durch eine gebündelte Serviceoffensive seien Anfragen und Anliegen aus der Wirtschaft direkt und zeitnah zu bearbeiten. Die gute Position Weinheims als Wirtschaftsstandort müsse im nationalen und globalen, vor allem aber auch im immer härter werdenden regionalen Wettbewerb verteidigt und weiter ausgebaut werden.
labudda - 15. Jul, 16:16
Trackback URL:
https://linksparteiweinheim.twoday.net/stories/35728440/modTrackback