Drei Busse mehr für Weinheims Süd-Ortsteile

[Rhein-Neckar-Zeitung vom 25. Januar 2013]

Dank einiger kleiner Änderungen stimmte der Gemeinderat dem neuen Linienbuskonzept zu.

Weinheim. (web) Noch bevor die Vertreter der Ortsteile und die Fraktionssprecher das Wort hatten, rief Oberbürgermeister Heiner Bernhard sie zu ein wenig Besonnenheit auf: “Wir wollen nicht den Eindruckt erwecken, als bringe das neue Bussystem unzumutbare Veränderungen”, so der OB am Mittwoch im Gemeinderat. Zur Abstimmung standen die künftigen Betriebs- und Taktzeiten im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV).

Der Verwaltung sei – auch wegen des immer stärker zum Tragen kommenden demografischen Wandels – an einem funktionierenden Busverkehr gelegen, so Bernhard weiter. “Deshalb schlage ich vor, Erfahrungen mit dem vorliegenden Konzept zu sammeln, anstatt Maximalforderungen zu stellen.”

Grund für die mahnenden Worte war die Kritik, die in den Ortschaftsräten der südlichen Stadtteile laut geworden war. Vor allem, weil der Bus in den Ortsteilen Hohen- und Lützelsachsen nach dem neuen Konzept nur noch im Einstunden-Takt kommen würde – lediglich im Berufsverkehr soll der bisherige Halbstundentakt erhalten bleiben.

Hintergrund der Debatte ist, dass die Taktung der Linienbusse mit der Fertigstellung des neuen Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) neu ausgerichtet wird – was aber nicht nur Nachteile mit sich bringt: Mit dem ZOB haben die Fahrgäste künftig eine zentrale Umsteigemöglichkeit direkt am Bahnhof. Ein Service, den der derzeitige Knotenpunkt am Dürreplatz nicht leisten kann. Durch das neue Liniensystem – in dem der Weinheimer Busverkehr in die Linien A bis D eingeteilt ist – werden besonders die West- und die Nordstadt besser angebunden.

Berücksichtigt sind auch die Neubaugebiete, und auch der Ortsteil Waid sol besser bedient werden. Und die Räte zeigten sich dann auch kompromissbereiter, als es die Stadtspitze befürchtet hatte. Das von der Verwaltung vorgelegte “Basisangebot” – ergänzt um Abendbusse, die freitags und samstags verkehren sollen – erhielt breite Zustimmung. Lediglich Carsten Labudda (Die Linke) setzte sich nachdrücklich für die Alternative, das “Grundangebot”, ein. Dieses würde die westlichen Stadtteile noch besser anbinden und den Halbstundentakt in den Südstadtteilen weiter garantieren. Bei Mehrkosten von rund 360 000 Euro im Jahr.

Aber auch die Ortschaftsräte stellten keine Maximalforderungen: Auch, weil der zu Berufszeiten geltende Halbstundentakt für Lützel- und Hohensachsen morgens um zwei, spätnachmittags um eine Fahrt verlängert wurde.

Neben der neuen Grundkonzeption ging es aber auch um die Busverbindung zwischen den Odenwald-Ortsteilen und der Stadt – sprich: die Linie 682. Mitte 2014 läuft der Vertrag mit dem derzeitigen Betreiber aus. Für die Zeit danach stellt sich die Frage, ob der “Odenwaldbus” als Linie E in den Weinheimer Busbetrieb integriert, separat betrieben – oder ganz durch ein Ruftaxi samt Schulbusbetrieb ersetzt wird. Doch gerade in Sachen Schulverkehr verlangten die Ortsteilvertreter deutliche Verbesserungen.

Ergebnis der Debatte: Die Entscheidung wird getroffen, wenn das Auslaufen der Konzession näher rückt. Und: Die Stadt ist jetzt (offiziell) beauftragt, mit Schulen und Elternvertretern über Veränderungen zu beraten.

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