Kampfabstimmung ums Kriegerdenkmal
[Weinheimer Nachrichten vom 26. November 2010]
Gemeinderat: 19:18-Mehrheit spricht sich gegen eine künstlerische "Zwischenlösung" am Marktplatz aus.
Weinheim. Über Kunst kann man nicht streiten, über Denkmäler umso mehr. Beim Kriegerstandbild, das am Marktplatz an den deutsch-französischen Krieg 1870/71 erinnert, schieden sich am Mittwoch im Gemeinderat die Geister.
Zwar herrschte weitgehende Einigkeit, dass dieses Denkmal restauriert und wieder aufgestellt werden soll, sofern sich ein Spender findet. Aber bei der Frage, ob in der Zwischenzeit eine "temporäre Kunstinstallation" auf dem Sockel aufgestellt werden darf, gingen die Meinungen weit auseinander. Am Ende kam es zur Kampfabstimmung: Mit 19 zu 18 Stimmen setzten sich CDU und Freie Wählern (FW) durch, die aus Respekt vor dem Denkmal keine Zwischenlösung wollten.
Sascha Pröhl (CDU) sprach gar davon, dass er sonst die Gefahr einer "Entehrung der Toten" befürchte. Dem widersprach Wolfgang Metzeltin: Die SPD sei für eine Zwischennutzung, um dem wörtlichen Sinn des Begriffes Denkmal zu fördern und eine Diskussion in Gang zu bringen. Elisabeth Kramer (GAL) unterstützte dies. Für Günter Breiling (FDP) ist der Krieger schlicht ein "Dokument der Zeitgeschichte", das ein "Ersatzdenkmal" für die Dauer der Restaurierung vertrage.
Dr. Michael Lehner (Weinheim Plus) könnte ganz auf den Krieger verzichten. 40 000 Euro seien "viel Geld für die Restaurierung von altem Schrott". Carsten Labudda (Linke), der vor Wochen für seinen Antrag immerhin 16 Stadträte gewonnen und damit die Diskussion erst ins Rollen gebracht hatte, warf CDU und FW vor, sie wollten eine Diskussion über Denkmäler in Weinheim verhindern.
Nun bleibt der Sockel also vorerst leer; denn die Stadt hat kein Geld für die Restaurierung des Kriegers. Aber einigen Äußerungen war zu entnehmen, dass es anscheinend schon die Zusage eines (namentlich nicht genannten) Spenders für die Restaurierung gibt. Drei bis vier Monate würde dies wohl dauern, so dass bis zum 100-jährigen Jubiläum von St. Laurentius im Jahr 2011 der Krieger wieder an seinem Platz stehen könnte. pro
Gemeinderat: 19:18-Mehrheit spricht sich gegen eine künstlerische "Zwischenlösung" am Marktplatz aus.
Weinheim. Über Kunst kann man nicht streiten, über Denkmäler umso mehr. Beim Kriegerstandbild, das am Marktplatz an den deutsch-französischen Krieg 1870/71 erinnert, schieden sich am Mittwoch im Gemeinderat die Geister.
Zwar herrschte weitgehende Einigkeit, dass dieses Denkmal restauriert und wieder aufgestellt werden soll, sofern sich ein Spender findet. Aber bei der Frage, ob in der Zwischenzeit eine "temporäre Kunstinstallation" auf dem Sockel aufgestellt werden darf, gingen die Meinungen weit auseinander. Am Ende kam es zur Kampfabstimmung: Mit 19 zu 18 Stimmen setzten sich CDU und Freie Wählern (FW) durch, die aus Respekt vor dem Denkmal keine Zwischenlösung wollten.
Sascha Pröhl (CDU) sprach gar davon, dass er sonst die Gefahr einer "Entehrung der Toten" befürchte. Dem widersprach Wolfgang Metzeltin: Die SPD sei für eine Zwischennutzung, um dem wörtlichen Sinn des Begriffes Denkmal zu fördern und eine Diskussion in Gang zu bringen. Elisabeth Kramer (GAL) unterstützte dies. Für Günter Breiling (FDP) ist der Krieger schlicht ein "Dokument der Zeitgeschichte", das ein "Ersatzdenkmal" für die Dauer der Restaurierung vertrage.
Dr. Michael Lehner (Weinheim Plus) könnte ganz auf den Krieger verzichten. 40 000 Euro seien "viel Geld für die Restaurierung von altem Schrott". Carsten Labudda (Linke), der vor Wochen für seinen Antrag immerhin 16 Stadträte gewonnen und damit die Diskussion erst ins Rollen gebracht hatte, warf CDU und FW vor, sie wollten eine Diskussion über Denkmäler in Weinheim verhindern.
Nun bleibt der Sockel also vorerst leer; denn die Stadt hat kein Geld für die Restaurierung des Kriegers. Aber einigen Äußerungen war zu entnehmen, dass es anscheinend schon die Zusage eines (namentlich nicht genannten) Spenders für die Restaurierung gibt. Drei bis vier Monate würde dies wohl dauern, so dass bis zum 100-jährigen Jubiläum von St. Laurentius im Jahr 2011 der Krieger wieder an seinem Platz stehen könnte. pro
labudda - 26. Nov, 23:39
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