Am Dienstag, den 07. Oktober 2008, spricht die ehemalige Landesvorsitzende der Gewerkschaft ver.di in Weinheim über das Thema "Gute Arbeit". Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Restaurant "Beim Alex" im Rolf-Engelbrecht-Haus in der Breslauer Straße 40.

Zum Inhalt der Veranstaltung:

Während der letzten Krise verstand es das Kapital erfolgreich, nicht durch Wachstum, sondern vor allem durch Umverteilung, sich mehr als den Zuwachs es Volksvermögens unter den Nagel zu reißen. Einher gingen damit die Ausweitung des Niedriglohnsektors, die Zunahme von prekären Beschäftigungsverhältnissen, und ein historisch einmaliger Absturz der Lohnquote (Lohnanteil am Gesamtvolkseinkommen) von 72 auf 66 Prozent. Während des Aufschwungs stellten dann 86 Prozent der Bevölkerung fest, dass genau dieser bei ihnen nicht angekommen ist. Seit dem Jahr 2.000 sind die Löhne real im Schnitt um sechs, die Renten um vier Prozent gesunken. Dahingegen sind die Einkommen aus Unternehmertätigkeit und aus Vermögen um 35 Prozent gestiegen. Trotz dieser milliardenschweren Gewinnzuwächse leben heute in Deutschland 2,5 Mio. Kinder in Armut. Vielleicht muss man sagen: Nicht trotz – sondern wegen.

Nun steht der nächste „Abschwung“ an, und reflexartig und gebetsmühlenhaft ist seitens der Arbeitgeber das alte Lied der Lohnzurückhaltung hörbar: Acht Prozent Lohnzuwachs ist der Ruin der Branche. Der Gesamtmetallchef Kannegießer sagte denn auch zur eigentlich nicht unangemessenen Lohnforderung der IG Metall, sie hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank. Somit ist klar, dass uns sowohl im Bereich der IG Metall, als auch bei der anstehenden Entgeltrunde der Unikliniken heftige Auseinandersetzungen bevorstehen. Aber nicht nur in den Lohnrunden gilt es, die Umverteilung nach oben zu stoppen. Mit dem gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn müssen auch all diejenigen abhängig Beschäftigten erreicht werden, die in tariffreien Branchen arbeiten. Die Leiharbeit muss eingeschränkt werden, Hartz IV muss überwunden werden, es kann nicht sein, dass Arbeitslose gezwungen werden, die miesesten Jobs zu miesesten Löhnen anzunehmen. Um diese Missstände zu bekämpfen, dafür steht DIE LINKE. Sybille Stamm wird dazu sprechen.